Zu TOP 21 Ortsdurchfahrt Herolz +++
Die psychologische Wirkung solcher ACHTUNG-Streifen sind nicht von der Hand zu weisen! Notorische Raser jedoch, werden sich dadurch allerdings wenig beeindrucken lassen. Trotzdem werden wir dem Antrag zustimmen.
Denn auch die neu gewählte GRÜNE Fraktion fühlt sich weiterhin verpflichtet, immer in enger Abstimmung mit den Ortsbeiräten, ALLE Ortsdurchfahrten auf den Prüfstand zu stellen, um die Lebensqualität von Anrainern an Durchgangsstraßen zu verbessern.
Schon in der Stadtverordnetenversammlung vom 23.11.2015 regten die GRÜNEN beispielsweise einen beiderseitigen rot abmarkierten Radweg an, um so die Fahrbahnen „künstlich“ zu verengen um den Verkehr gezwungenermaßen zu verlangsamen. Damals schon waren Klagen der Anwohner an der Tagesordnung.
Alternativ dazu regten wir an, ev. durch rechts/links versetzte, abmarkierte Parkflächen die Durchfahrt durch Herolz „optisch“ zu verengen, ebenfalls um den Verkehrsfluss zu verlangsamen.
Darüber hinaus stellt sich immer noch die Frage, ob es dem Magistrat bekannt ist, dass viele LKW-Fahrer, auch um Autobahnmaut zu sparen, in Richtung Würzburg die A66 an der Abfahrt SLÜ-Süd verlassen, um über Herolz, Mottgers, auf die A7 Richtung Würzburg zu gelangen. Und umgekehrt natürlich genauso!
Wenigstens ein Nachtfahrverbot für LKWs auf dieser Strecke könnte Abhilfe schaffen.
Wir finden, es ist an der Zeit, dass der Magistrat seiner verkehrs- und stadtplanerischen Lenkungspflicht nachkommt und gegenüber Hessenmobil als Planungsbehörde, Zustände wie in Herolz, nicht weiter durchgehen lässt.
Gerd Neumann, 31.05.2021
Vorwort zum Antrag TOP 23
Brachflächen aus dem Stadtwald für die WITO-Initiative „Klimapakt für Schlüchtern“:
…meine Damen und Herren,
Seit Aufzeichnung der Schäden im Jahr 1994 ging es dem Wald, nie so schlecht wie heute. Im proportional waldreichsten Bundesland Hessen, sind schon mehr als 20.000 Hektar Wald klimabedingt durch Trockenheit und Borkenkäferbefall tot! Mit anderen Worten, Hessen hat aktuell schon 100-160 mill. ausgewachsene Bäume in unseren Wäldern verloren!
Das sind die dramatischen Auswirkungen einer Klimaentwicklung, die wir direkt zu spüren und immer mehr zu sehen bekommen! Auch in unserem ca. 1400 Hektar großen Schlüchtener Stadtwald. Fast die Hälfte davon, 48% ist Buchenbestand, 13% Fichte. Gerade sie sind durch die klimabedingte Trockenheit und Wärme vom Absterben bedroht. „In ein paar Jahren werden wir hier um Schlüchtern herum keine Fichten mehr sehen“.
Der Schadholzanteil im Stadtwald Schlüchtern für Fichte und Buche lag 2015 noch bei 4%. Im letzten Jahr stieg der Schadholzanteil der Fichte auf 92% und der der Buche auf rund 30%.
Replik:
(Gerichtet an Herrn Moritz, CDU):
Sie werfen uns vor, grüne WKA-Politik würde Wald zerstören!
Für Sie noch einmal: Im proportional waldreichsten Bundesland Hessen, sind auch durch die verfehlte Klimapolitik im Bund, bereits etwa 20.000 Hektar Wald klimabedingt abgestorben!
Dies sind die ersten dramatischen Zeichen einer Klimaentwicklung, die wir direkt zu spüren bekommen!
Es stimmt: dass je Windrad, das in hessischen Wäldern errichtet wurde, rund 0,3 Hektar gerodet werden mussten, die allerdings auf Ausgleichsflächen, also neuer Wald an neuer Stelle, entstehen wird. (Macht zusammen 60 ha Ausgleichswald, gegenüber 20.000 ha abgestorbenen Wald!)
Mit der Produktion erneuerbarer und klimaneutraler Energie, helfen unsere WKAs also in Zukunft, unsere Wälder zu schützen und nicht umgekehrt.
Hören Sie also bitte auf, andauernd Ursache und Wirkung zu vertauschen!
Gerd Neumann, 31.05.2021