Die Schlüchtener Grünen finden es bedauerlich und unverständlich, dass sich die Besitzerfamilie des Langer Areals wenig kreativ und innovativ gegenüber der Stadt zeigte, in der sie seit den siebziger Jahren, eine erfolgreiche und identitätsstiftende Institution war. Inzwischen, nach Jahren verfehlten Managements, vorbei am Zeitgeist, weit weg von erfolgversprechenden, funktionierenden Innenstadtkonzepten und noch weiter weg von Kundin und Kunde, suchte das Unternehmen letztendlich im Kaputtschrumpfen sein Heil. Das Ergebnis kennen wir.
Es wäre ein Zeichen des Eingeständnisses unternehmerischer Verantwortung gewesen, statt seitenlanger sentimentaler Abschieds-PR in der Tagespresse, ein nach vorne gerichtetes Engagement zu entwickeln. Sich statt dessen, für die Stadt (des ehemaligen Erfolgs), für eine zukunftsweisende Innenstadtentwicklung Schlüchterns und nicht mehr, aber auch nicht weniger, für die jahrzehntelang treuen Schlüchtener Kaufhaus-Langer-Kunden zu entscheiden.
Ganz anders als die Stadt und ihr Bürgermeister an der Spitze, hat die Besitzerfamilie die einmaligen Möglichkeiten dieses Neubeginns, inklusive der Korrektur eigenen verfehlten Handelns nicht erkannt und tragisch bestätigt, dass es eben auch in Zukunft nicht reichen wird, morgens die Tür aufzusperren und auf Kundschaft zu warten. Schade eigentlich, die Besitzerfamilie hat im existentiellen Niedergang die sich abzeichnenden Alternativen nicht gesehen. Die Möglichkeit sich nachhaltig in der Stadt einen guten Namen zu bewahren wurde verpasst.
Gerd Neumann 20.11.2018